Faschingsumzug Altenstadt GENAU

Umweltthemen und Zirkus auf der Narrenagenda ganz oben

Sämtliche Prinzenpaare der vergangenen 25 Jahre gaben sich diesmal beim Altenstadter Gaudiwurm ein Stelldichein. Den Umweltthemen und dem Zirkus haben sich die Narren angenommen.

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Bild: dob

Den Ärger mit dem Zirkus hat Bürgermeister Andreas Wutzlhofer offenbar längst verdaut, denn am Sonntag schlüpfte er selbst in die Montur eines Zirkusdirektors und gab die Manege frei.

Basslastige Partystimmung aus den Lautsprechern kündeten am Sonntag schon von weitem den bunten Gaudiumzug an. Die Altenstadter Narren haben sich ihren Umzug durch angekündigte Sturmböen durch Tief „Yulia“, das ausgerechnet an diesem Faschingssonntag das Kommando am Oberpfälzer Himmel übernahm, nicht vermiesen lassen. Trotz Wind und grauem Himmel rollte der Gauditreck wie angekündigt pünktlich im Unterdorf mit lauten „Altenstadt Genau“-Rufen an.

Wie in all den 25 Jahren zuvor nahm "Altmüllner" und Gründungspräsident Markus Schönberger in der Frontbox des ersten Traktors seinen Stammplatz ein und ließ ein ums andere Mal mit Hochdruck Bonbons auf die Zuschauer herabregnen. Diesmal wurde er von Leonhard, einem seiner drei Söhne unterstützt. Dahinter formierte sich der bunte Gaudiwurm zum 25. Jubiläum, den eine Abordnung der Waidhauser Blasmusik musikalisch unterstützte. Auf dem FV „Genau“-Prunkwagen nahm das Prinzenpaar mit Stephanie II. und Christopher II. sowie Präsident Christoph Gollwitzer Platz. Dahinter marschierten die Prinzenpaare aus den vergangenen 25 Jahren hinterher, die sich zu diesem Jubiläum alle einfanden.

 

Mitunter fegte eine stürmische Böe durch die Straßen aber es blieb wenigstens trocken und so wurden die närrischen Akteure in ihrer Ausgelassenheit nicht eingeschränkt. Lokale Themen wurden wieder auf die Schippe genommen. Insbesondere der Zirkus mit dem „Circus Afrika“ bot genügend Stoff, aber auch Umweltthemen schrieben sich auf der Narrenagenda ganz oben ein. „Goodbye Plastik“ stand zum Beispiel auf einem der Wägen. Allerdings hielten die Zugteilnehmer anscheinend noch nicht allzu viel von dieser Aufforderung, denn sämtliche ausgeworfenen Geschenke an die Zuschauer waren meist in Plastik verpackt.

Wolfgang Töppel zog für die Freien Wähler einen „Plakatmesswagen“ durch die Zuschauermengen: „Zirkusplakat – da wern mia rabiat. Wahlplakate? Ja, da gehen alle Formate.“ Damit spielten sie vermutlich auf die übergroßen CSU-Plakate in der Großgemeinde an. Für eine „Bierpreisbremse“ votierte „Fridays 4 Freibier“ vom „Jungg’sell’n Club“, die versicherten: „Am Morgen ein Bier und der Tag gehört dir“ oder „Locker vom Hocker – Cool vom Stuhl. Die Musikanten der Roggensteiner Jugendkapelle ließen durch Sturm Sabine die Umweltaktivistin Greta nach Altenstadt wehen. Kapellmeister Josef Wolfrath mimte zum Verwechseln ähnlich Greta mit stoischer Miene und langen Zöpfen am Steuerruder eines Segelschiffes.

Dem Katholischen Burschenverein brannte der geplante Solarpark in Altenstadt auf den Nägel. „Uns reichts!“ stand in roten Lettern an ihrem Umzugswagen zu lesen. „Keinen weiteren Solarpark in Altenstadt!“, forderten sie. „PV auf’s Dach statt auf dem Acker.“ Sie wussten auch schon wo sie ihre Idee verwirklichen können. Die Neubauten der Einkaufscenter Edeka und Netto böten dafür genügend Platz für ihr Ansinnen. „Wir produzieren Strom vor Ort und holen das Essen von ganz weit fort“, gaben sie weiter zu bedenken. „Stoppt Landfraß“ und „Schützt Artenvielfalt“ forderten die Mitglieder auf Hinweistafeln, die sie den Zuschauern entlang der Zugstrecke entgegenstreckten. „Manege frei aber ohne Tierquälerei“, wärmte der CSU-Ortsverband mit Zirkusdirektor Andreas Wutzlhofer den Ärger mit dem Zirkus noch einmal auf. Zebras, Elche, Löwen und anderes Getier zähmte der Zirkusdirektor.

Für eine „Operation auf Rädern“ und „Schmerz oder Weh – mobile OP der AG“ baute sich Lokalmatador Johann Gollwitzer eine mobile Schönheitsklinik auf sein Faschingswägelchen und spielte damit auf den Fortbestand des Vohenstraußer Krankenhauses an. „Nase krumm – kumm“ oder „Schmeckt kein Brei – wir kommen vorbei“, warb er mit seinem OP-Team für seine Idee. Sogar an eine mobile Reise-Apotheke hatte er gedacht. Aufs Korn nahm auch die Siedlergemeinschaft Altenstadt das Zirkusthema. „Elefanten in Ketten – Andy will sie retten.“ Die Mitglieder forderten „Manege frei“. Vorsitzender Albert Schuhmann steuerte das Rad höchstpersönlich und meinte: „Was für ein Zirkus mit diesem Circus.“ Auch die Fußgruppe "Muckes" verschrieb sich dem Zirkusthema.

Die FDP/UW nahm sich ebenfalls das Solarpark-Thema zu Herzen. „PV-Anlagen auf guten Ackerboden gehört sich verboten!“ Dagegen lieber: „Auf Dächern und Flächen wo es geht, die FDP/UW dahinter steht!“ Listenführer Johann Gösl trug auffallend gelbe Plakate auf dem Rücken, auf denen unmissverständlich zu lesen war: „Wir packen an!“ Mit ihren gruseligen Perchten nahmen heuer auch die „Wolddeifl Pfreimdtal“ am närrischen Umzug teil und trieben ihre wilde Jagd durch Altenstadt.

Quelle:  Onetz vom 24.02.2020 (id2978772) – Text und Bilder: Elisabeth Dobmayer

 

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