“Fussabstreifer der Nation”

Josef Maier: "Fußabstreifer der Nation"

CSU-Mitglied, Landwirt und Stadtrat Josef Maier spricht beim Besuch von Landtagsabgeordnetem Stephan Oetzinger Klartext. Der Umgang der Staatsregierung mit dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" ist für ihn unglaublich.

Bild Maier Josef

Josef Maier war einen Tag nach seinen Äußerungen zur Annahme des Volksbegehrens durch die bayerische Staatsregierung bei der CSU-Jahreshauptversammlung im Gasthof "Zur Post" schon wieder etwas besser gelaunt.

Bild: dob

von Elisabeth DobmayerProfil

CSU-Stadtrat Josef Maier richtete in der Jahreshauptversammlung des CSU-Ortsverbands deutliche Worte an Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger. „Ich kann nicht verstehen, dass man das Volksbegehren ‚Rettet die Bienen‘ mit einem Gesetz wieder heilen muss. Das ist unglaublich.“ Er habe große Bedenken, dass die Landwirte diese Suppe wieder ausbaden müssten. „Ich finde es als Landwirt einfach unmöglich, und ich fühle mich wie der Fußabstreifer der Nation. Für alles wird nur mehr die Landwirtschaft verantwortlich gemacht.“

Die Anwesenden spendeten ihm für diese Worte großen Beifall. „Leider sind wir vermutlich nicht mehr relevant, weil wir so wenig sind. Das ist schade.“ Er habe sich lange schwere Gedanken gemacht, ob er sich in der CSU noch richtig wohlfühlen könne. Diese kritischen Worte wolle der Vohenstraußer Oetzinger nun mit auf dem Weg in den Landtag geben. „Für mich ist es der Wahnsinn, dass die Großstädte nun über das Land bestimmen.“ Das sei harter Tobak für die Bauernschaft. Maier ist auch enorm enttäuscht von der CSU.

Oetzinger gab dem Vohenstraußer in einer kurzen Stellungnahme durchaus recht. Die Söder-Regierung, so war herauszuhören, sei durch das Volksbegehren wohl unter Zugzwang geraten.

Was Oetzinger persönlich überrascht hatte, sei die Tatsache gewesen, dass der Präsident des Bayerischen Bauernverbands, Walter Heidl, zugestimmt hatte. Das sei dann am Ende des Tages in der Fraktion auch das entscheidende Argument gewesen, denn wenn Heidl als Interessensvertreter der Landwirtschaft diesem Vorgehen zustimmt und das mitträgt, „dann können wir nicht päpstlicher sein wie der Papst“. Trotzdem sieht Oetzinger das Vorgehen durchaus sehr kritisch. „Wir müssen versuchen, die Härten abzumildern.“ Das Volksbegehren sei von der medialen Aufbereitung und der Kampagne her mit den Bienen gut eingefädelt worden, zollte er den Initiatoren Respekt.

Großstädter hätten dieses Volksbegehren massiv unterstützt. „Ausgerechnet jene, die mit ihren SUV zum Golfen fahren, ihre Kinder dazwischen in Betreuung geben, Steingärten daheim haben in denen nichts mehr blüht und die dann mit geschwellter Brust und gutem Gewissen unterschreiben, damit sie sich für den Artenschutz und das Klima einsetzen. Sie klopfen sich dann selbst auf die Schulter und meinen, sie haben jetzt viel für die Umwelt und den Artenschutz getan“, meinte der Landtagsabgeordnete. Keinesfalls wolle man aber die Landwirte an den Pranger stellen. Seine kritische Sichtweise auf dieses Thema werde durch die verschiedenen Versammlungen gestützt, die er an diesem Wochenende an den unterschiedlichsten Orten im Landkreis besucht hatte. Maier bemängelte ebenso, dass die Kampagne nach Außen nur auf die Bienen abzielte, dabei ging es ja um viel mehr. Hätte man womöglich unter die Werbung geschrieben „Wer die Biene rettet, rettet auch die Mücke“, wäre womöglich der Ansturm auf die Unterschriftenlisten ausgeblieben, bestätigte Oetzinger.

Quelle: Onetz vom 10.04.2019 (id2688582), Text und Bild: Elisabeth Dobmayer

 

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